Montag, 12. März 2012

Day 35 - Start Point in the fog

Diesen Sonntag sollte es endlich so weit sein und ich nehme an einer von Friar´s Touren teil. Friar ist ein Einwohner hier und er macht jeden Sonntag Touren. Natürlich nicht offiziell ;) - laut dem Flyer, den er im Auto überall hängen hat, ist der Beitrag von 7 Pfund freiwilliger Natur. Kurz vor 12 treffen wir uns im Royal Seven Stars (ich mit meiner tollen neuen Sonnenbrille) - nachdem ich nur 3 weitere Teilnehmer erwartet habe, freue ich mich über Mauro, Paolo, Giovanni, Rayan, Maria und.. Aiko, glaube ich. Alle zusammen besteigen wir also den klapprigen VW Bus aus den späten 70er Jahren. Der gesamte Innenraum ist mit Plakaten beklebt, auf denen Fotos angebracht sind. Fotos von allen seinen Touren. Friar ist um die 60 Jahre alt und war in Tibet, auf allen Urlaubsinseln der Welt und.. einfach überall. Er ist topfit und mir wurde die Tour angepriesen als eine mit "gutem" Tempo (das Schneckentempo bei den normalen Schultouren macht mich wahnsinnig!). Wir fahren nach Süden, nach Start Point. Start Point heißt wirklich Start Point (google maps: "Start Point, Devon, UK"). Da es Mittag ist, startet unsere Tour relativ einfach: mit Mittagessen auf dem ersten Hügel, den wir finden können. So beginnen Horrorfilme: Friar bemerkt den Nebel. "Seenebel ist anders als normaler Nebel", erklärt er. "Wir gehen besser los!". Also laufen wir in Richtung des Nebels. Wir laufen auf ausgeschilderten Wegen, die aber teilweise nur 40 cm breit sind neben steilen, steinigen Abhängen. Wer hier ausrutscht hat ein Problem. Dafür ist die Aussicht FANTASTISCH. Entlang den steinigen Küsten mitten durch die Prärie.. wahnsinn. Weitere Besonderheit: es war, laut Friar, der Tag des tiefsten Meeresstandes im Jahr - daher kommen wir an 3 traumhaften.. "Buchten", könnte man sagen - vorbei mit kristallklarem Wasser, umgeben von Gestein mit fast unmachbaren Wegen nach unten in die Bucht hinein aber wunderschön. 

Das Tempo ist tatsächlich akkurat und genau mein Geschmack. Wir laufen ungefähr 90 Minuten bis wir zu einer dritten, größeren (bestimmt 3 oder 400 m breiten) Buch kommen, an der Friar sein Mittagessen zu Ende essen möchte ;). Natürlich ziehe ich meine Schuhe aus und laufe am Strand entlang, die Füße im Wasser [ saukalt übrigens ;) ]. An "unserem" Strand finde ich so auch Felsformationen wie aus dem Katalog. Allzuviel Zeit bleibt uns jedoch nicht, denn der Nebel kommt näher. Wir flüchten - der Nebel ist schnell - zurück auf dem Weg aus dem wir gekommen sind. Und obwohl wir leicht eingehüllt sind, sind wir bei weitem nicht im Zentrum. Der Rückweg ist anstrengend - das Laufen findet hier nicht auf gerader Strecke statt - es geht ständig hoch und runter und dann darüber klettern und dann wieder hoch und wieder runter.. Gespräche sind selten geworden auf dem Rückweg ;). Aber wir schaffen es alle. Bevor wir zurück nach Totnes fahren geht es noch "auf einen Tee" in einen Pub im nächsten Dorf und schlussendlich, gegen kurz nach 6 sind wir zurück in Totnes. Ohne Umschweife lasse ich alle stehen und gehe nach Hause - ich glaube ich habe mir noch niemals so sehr eine heiße Dusche gewünscht... 

Zum Abschluss des Sonntages bin ich mit Mauro und Paolo auf einen Wein verabredet. Um 9. Als Mauro um viertel 10 noch nicht da ist, gehen wir eben so los. Ich habe einen französischen Rose d´Anjou und Paolo einen Wein aus dem ansässigen Sharpam Vineyard (der nicht schmeckt) und wir sprechen über Idealistik und Gesellschaft. Ich würde sagen, das war ein sehr gesitteter Tag. Um 10 macht das Café zu und Paolo und ich stimmen überein, dass wir überhaupt nicht übereinstimmen und verabschieden uns. Mein Bett ist heute mein bester Freund. In weniger als 10 Minuten bin ich eingeschlafen - eine Premiere! :)

Habt eine schöne neue Woche!
LG von der Insel

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