Samstag, 7. Februar 2015

Patience can suck my ovaries

So look, here’s the deal . I’ll be 30 soon but I still find myself in a place of “What am I doing here?” “Am I doing the right things?” and “Am I doing enough?”.

Because to be honest – it sure doesn’t feel like that. I have the same insecurities that I had years ago and I feel like I am stuck with the same problems – just in different versions. But back then, in my early twenties, I only had problems. NOW, get that – now I have problems with having problems. Because it seems like the world expects me to have it all figured out by now. Why am I not on this or that track? Is there even a track? Where is the consistency? Don’t you know where you’re going?

Comparison is the theft of joy so I am not gonna go with that argument but still, I find myself being annoyed with my progress or lack thereof – in conjunction with my age. And I am unsure whether I should wallow in “everything used to be better” or find comfort in “it gets better”. I probably should take the middle route. But that still leaves me at “some things used to be better and some things will be better”. Just NOW is never good.

And even the goddess of life. .. Brené Brown, who talked about this “never enough” plot, even from her I get that vibe (with this absolutely amazing quote “man in the arena” that she promotes by Theodore Roosevelt) that I have to go so far further out. To do the things, you know? But I don’t feel it…

I don’t know. I am fighting very hard, believe me, I am fighting so hard to be positive with every resource – I adjusted my nutrition, I adjust what videos on YouTube I watch, what books and articles I read, I surround myself with positive people, I use mindbloom and smile every day, I remind myself to be authentic and helpful and loving and caring, I go to the gym, I take care of my nails, I make my bed, I look into the sun – and it makes a difference. But it is not enough to get me on a level where I can say “I am fine". The farthest I ever got was “I am okay”.

My dear friend Aline told me once I have to get up and attack the day. She meant I had to force the universe to give me the fucking best and I would give my fucking best back. But I am lacking opportunities. I have a really hard time finding them. It might be the German mindset or it might be me. Maybe I should pray more often. So I am gonna try that

Dear universe - please hear me:
I want to give you my fucking best. And you and me both know that that is A LOT. It is so much, you would be freaking blown away. But I need you to give me an opportunity. I promise I will check all doors I see, heck, even the windows, but you have to open one for me. And you really should hurry because patience can suck my ovaries. I am almost 30. I’m in a hurry.

Sonntag, 13. Mai 2012

Day 98 - I am here, where are you?

Mein Zug nach Bristol geht um 10 vor acht. Kurz nach 7 verabschiede ich mich also von Wendy, Ian ist im Bett geblieben. Die Zugfahrt dauert nur anderthalb Stunden und verläuft ruhig und gegen 10 bin ich in Bristol im YHA Hostel um mein Gepäck für den Tag hier zu lassen.
Und dann gehe ich los! Bristol ist eine schöne Stadt, nur wo sind die Leute? Die Straßen sind so leer, dass mir Alles doppelt so groß vorkommt. Riesige Häuser, 6-spurige Straßen .. mit 4 Menschen auf 300 Metern.. Je näher ich dem großen Einkaufsgebiet "Cabot Circus" komme, desto voller wird es. Zwar immer noch unproportional, aber immerhin - Menschen!

Nun lässt sich der durchschnittliche "Bristoler" so beschreiben: Ende 20 / Anfang 30, fit und spätaktiv. Je später es wird, desto voller wird Bristol. Mein Hostel liegt direkt am Wasser (Fluss Avon), auf der anderen Seite sind Cafés und Restaurants und am späten Abend ist die Gegend absolut voll belebt. Wie Berlin Friedrichshain an einem schönen Sommersamstagabend.



Den Tag hier verbringe ich aber erstmal mit dem Erkunden von Cabot Circus. Und das dauert auch den Tag lang.. das Gebiet ist riesig. Nach 3 Monaten in Totnes ist das für mich ein Wunderland.
Mein Gepäck ist viel zu schwer, natürlich, also ist mein "Shopping" nur sehr begrenzt möglich und sinnvoll, aber das ein oder andere T-Shirt darf mitkommen.

Der Abend ist mein erster in einem Hostel. Hier trifft man sich abends in der "Lobby" und der Couch-Area und unterhält sich. 2 Wein und ein Bier später bin ich erledigt... es wird eine laute, aber erholsame Nacht. Und nun - zurück nach Deutschland und auf zu neuen Abenteuern!

Samstag, 5. Mai 2012

Day 91 - Drowning the f* head

Um 11:30 bin ich mit Mauro zum Frühstück verabredet. Bis 12 wird Frühstück serviert, es ist also die ideale Zeit. Allerdings für Frühstück denkbar ungeeignet, denn wer schafft es schon, so lange hungrig zu bleiben? Als wir uns also im Barrell House in Totnes sehen, haben wir beide schon gefrühstück und so werden es nur 2 große Café Latte bzw. 1 großer Moccha mit Kakao. Dabei erzählen wir uns gegenseitig unsere Zukunftspläne, diskutieren den Wert der Armee für das männliche Erwachsenwerden und was uns die Zeit hier gebracht hat und wie sie uns verändert hat. Mauro habe ich dabei am Meisten zu verdanken. Und das sage ich ihm auch. Der, den ich zuerst so unterschätzt habe hat mich am Allermeisten, Allerpositivsten und vor Allem Allernachhaltigsten beeinflusst, wenn ich diesen Neologismus mal heranziehen darf.

Er zeigt mir endlich die Fotos seiner größten, hier entstandenen Skulptur - ein menschlicher Kopf, auf der Seite liegend. Und er sagt, dass er ihn nicht mag und nicht weiß was damit zu tun. Ins Flugzeug kann er ihn nicht mitnehmen, die Gastfamilie hat keinen Bedarf, auf Arbeit (im Fitnesscenter) ist der auch falsch platziert.. was also tun. Er sagt scherzhaft: "vielleicht sollte ich den verdammten Kopf im Fluss versenken." Damit hat er meine Aufmerksamkeit - ich stimme für "ja". Eine Weile lachen wir noch darüber bis wir dann plötzlich beschließen, das wirklich zu tun. 

Wir machen uns also auf den Weg zu seinem "Gasthaus" um "den Kopf" zu holen. Der Kopf ist in Naturgröße, also wie ein richtiger Kopf und er hat begonnen ihn innen schwarz zu färben. Es dauert eine weitere Tasse Tee bis er sich dazu durchringen kann, den Kopf wirklich zu versenken. Wir packen also den Kopf in eine Plastiktüte, nehmen die Reste schwarze Farbe mit (durch die Augen sieht man das weiße Keramik und das sieht falsch aus. Versenkt oder nicht, das Werk soll vollendet werden!) und machen uns auf den Weg. Ein makabres Gefühl, am Rande bemerkt, mit dem Kopf in der Plastiktüte durch die Gegend zu laufen - die Gesichtszüge zeichnen sich durch die dünne Plastiktüte deutlich ab. Doch wie die gesamten letzten 2 Wochen tröpfelt es immer mal wieder und es ist kaum jemand unterwegs - bis zum Dart (Fluss) - da sind plötzlich Horden von Menschen unterwegs. Wir gehen noch 500 Meter nach dem letzten Haus weiter den Fluss entlang und setzen uns auf eine Bank. Mauro gießt den Kopf aus und dann warten wir. Wir warten ganze 20 Minuten lang bis wir die Gelegenheit haben, den Kopf in den aktuelle mit Ebbe besehenen Fluss zu schleudern. Ich hätte gern ein Foto davon gemacht aber dafür bleibt keine Zeit. Irgendwie macht mich das Ganze euphorisch - es ist schon ein "künstlerischer Akt" an sich, die Skulptur zu versenken. 

Auf dem Weg zurück in die Stadt fallen Mauro dann noch diverse Stationen ein, die wir abklappern müssen - ein Schirm muss zurückgegeben werden, einige Dinge der Wohlfahrt gestiftet, ein Fotobuch im Fitnesscenter abgegeben und einige Leute ge-/besucht werden. Gegen halb 4 dann Mittagessen (italienischer Essensrhytmus, leicht verspätet) und dann wollen wir nochmal Pool spielen. Ehe wir es uns versehen ist es Abends 6 Uhr und wir verabschieden uns. Zum letzten Mal.


Vermeindlich. Gegen elf bekomme ich eine email: "Ich werde dich vermissen Deutsche. Bist du da? Kann ich mich nochmal verabschieden kommen?" 
Und gegen halb eins trinken wir dann noch einen Tee zusammen und verabschieden uns ein weiteres Mal. Zum letzten Mal.

Freitag, 4. Mai 2012

Day 90 - Finally ... Dartmouth.

Beginnen wir heute nochmal mit gestern: die erwähnte Abschiedsfeier fand statt. Und wie sie statt fand. Und ich konnte mich nicht darum drücken (Mission: "polnischer Abgang" gescheitert). Auf dem Weg zum Kingsbridge Inn traf ich bereits 4 andere (2x2) Studenten. Als wir dann allerdings in den Pub gingen wurde ich von einem ohrenbetäubenden Getöse begrüßt. Außer den (sehr gut angetrunkenen) Italienern hatte sich bereits wahrscheinlich die volle Besetzung der language school (ausgenommen unter 18jährige) eingefunden! Doch die Italiener brüllten nur für mich und alle anderen schauten mich an um herauszufinden, wer denn da so stürmisch begrüßt wird :).

Mit uns als Nachzüglern wurde es im Barraum zu voll und wir wurden in den Partyraum gebeten in dem auch ein Piano steht - hier waren wir schon mal, Roberto hatte hier seine Künste am Piano mitsamt Gesang demonstriert. Es kamen dann nach und nach noch mehr Studenten. Ich unterhielt mich jedoch prächtig mit Mauro´s Begleitung, einer Californien/Britin Lhasa und Stefania. Alle bekannten Gesichter zogen an dem Abend an mir vorbei und es war schon schön da. Die Freude weilte allerdings nicht lang denn um 11 wurden wir dann rausgebeten. Zapfenstreich. 
Über ein kurzes "Intermezzo" im einzig länger offenen Pub, dem Castle Pub (bis 12 immerhin) mit äußerst genervten Barkeepern (waren wohl eher auf einen ruhigen Abend eingestellt als 3 brüllende Studenten) und Stefania (gut angeheitert) zum ersten Mal durchgängig auf deutsch kam es dann zum Grund des Abends: dem Abschiednehmen. Dieses dauerte weitere 45 Minuten auf der Straße vor dem Pub. Bei dem Lautstärkepegel und den schmalen Gassen rechnete ich eigentlich jederzeit mit der Polizei, aber die hatte wohl schon Feierabend (England halt..).

Jeder umarmte hier jeden und versprach sich ein Wiedersehen - Stefania fing plötzlich an zu weinen als sie sich von mir verabschiedete und Roberto krallte sich an jedem einzelnen fest und bekundete seine Liebe mit Küssen ;).
Doch, so weit ist es ja noch nicht - wir sehen uns nochmal wieder, soviel sei vorweggenommen.

Nach und nach verschwanden die Teilnehmer und es blieben so um die 12 übrig, die noch nicht schlafen wollten. Wir hüpfen (so möchte ich den energetischen Zustand aufgrund der allgemeinen Stimmung mal beschreiben) Richtung Halbinsel, der Name klingt jetzt gerade größer als das Ding selbst - es ist eher eine kleine Landzunge in der Mitte Totnes´s hier und singen uns gegenseitig was vor, um es mal so pragmatisch zu beschreiben. Jedenfalls singt Abdullah. Arabisch. Toll. Ich habe keine Ahnung was Abdullah gesungen hat, aber es war schön. Gegen halb 3 verlässt uns allerdings die Kraft und wir gehen nach Hause.

Heute morgen dann weckt mich mein Handy so gegen 8, dass viel zu laut eingestellt ist. Beim Klingeln stehe ich senkrecht im Bett (figurativ). Mauro möchte was unternehmen. "Mauro ich bin krank" - "Ach komm ich bin nur noch 2 Tage hier" - "Mauro, total gern aber mir geht es wirklich nicht gut" - "Ach, Deutsche!!" - nichts - "Komm schon, wir gehen frühstücken" - "... na gut! Aber ich darf wählen wo!"
Es wird das Fat Lemons Café. Laut Internet das Beste in Totnes. Ich habe pochierte Eier auf Toast, Mauro Rühreier auf Toast, Lhasa Marmelade auf Toast. Alles Öko- und Fairtrade natürlich. Und anschließend - Dartmouth. Fragt mich nicht, wie das zu Stande kam.. "plötzlich" saß ich halt im Bus...
...und eine knappe Stunde später stieg ich in Dartmouth wieder aus. Ich weiß nicht warum es bei google keine guten Bilder aus Darmouth gibt - der Ort ist BEAUTIFUL! Wirklich ein tolles Motiv und Panorama. 

Wir haben genau 3 Stunden Zeit den Ort zu erkunden bevor Mauro zurück muss um in der Schule seine diversen Zertifikate zu empfangen. Wir laufen also durch die kleinen Gassen (ist schließlich England) und, natürlich, Gallerien und an überdurchschnittlich vielen großartig detailliert gestalteten alten Häusern, bestimmt 30% aller Häuser hier sind "gelistet", stehen also unter Denkmalschutz. Im Erdgeschoss jeweils kleine Shops mit Plunder (und das meine ich so - teilweise wirklich schöne, seltene, besondere... Staubfänger - es bleibt halt ein Touristenort). Vorbei an all dem laufen wir bis es nicht mehr weitergeht und gelangen: zu bayard´s cove und einem.. "Platz" möchte ich sagen. Es ist quasi ein Turm nur ohne Dach und nicht so hoch und mit halbrunden "Fenstern" rundum, jeweils vom Boden bis.. vielleicht 1,40m hoch reichend (wow, was für eine Beschreibung!).
Die Besichtigung desselben dauert ganze 30 Minuten weil jeder von uns irgendwie in einem der "Fenster" verschwindet, sich an den Abgrund setzt, die Beine baumeln lässt, Kingswear auf der anderen Seiten des Flusses besieht und seinen eigenen Gedanken nachhängt (außer Mauro, der zeichnet natürlich). 

Wir kommen auch vorbei am shop von Paul Barclay, einem sehr grafischen Künstler, der allerlei "nautisches" Zeug verkauft und damit natürlich den Nerv der Touristen aber sowas von genau auf den Kopf trifft.. eines seiner großen Bilder kostet 400 €. Aber sie schreien meinen Namen! 

Anschließend ist dann auch schon Mittagszeit und wir suchen uns einen warmen Ort, Lhasa hat nur einen Pullover mit.. Also gibt es Tee für alle und etwas mehr öko-Essen (Gott, dafür liebe ich Devon - kaum jemand sagt "du bist ja verrückt" nur weil man gesund leben und mit reinem Gewissen essen möchte!!) So verbringen wir den Tag damit durch die Straßen zu bummeln. Gern hätten wir das Schiff zurück genommen aber die Zeit genügt nicht, die Fahrt nach Totnes dauert 90 Minuten lang. 

Als es dann an der Zeit ist, den Bus zurück nach Totnes zu nehmen beschließe ich, noch etwas hier zu bleiben. Der Tag ist zu schön um schon zu Ende zu sein also gönne ich mir eine Kugel Eis (Mandel-Pistazie.. wundervoll) am Wasser, laufe noch eine Weile durch die Stadt und mache mich dann selbst auf den Rückweg - der letzte Bus geht um kurz vor 5 von hier. Dartmouth ist ein toller Ort. Und mit mehr Zeit und flachen Schuhen hätte ich gern sehr viel mehr erkundet - an den Rändern der Stadt versprechen die Silhouetten Großartiges.. für 2012 muss es jedoch erstmal reichen. 

Eines der bunteren Bilder von Paul Barclay


Der Abend beginnt erst gegen 10, als ich mich auf den Weg in den Pub mache, in dem die Arbeitskollegen Jan-Eriks Abschied feiern. Ich hätte schon viel früher da sein sollen, aber ich bin immer noch krank und fühle mich gar nicht danach... 
3 Stunden habe ich gebraucht um mich selbst zu überreden das Bett zu verlassen. Auf dem Weg die High Street hoch treffe ich dann auch schon Fini - auf dem Rückweg. Ich bin zu spät, die Party ist vorbei. Also gehe ich mit ihr die High Street wieder runter, wo ich auf dem Hinweg die Italiener gesehen habe. Die sind mittlerweile gerade auf dem Weg die High Street hoch, also gehe auch ich wieder hoch. Oben beschließen wir dann jedoch in einen anderen Pub zu gehen, also gehen wir die High Street wieder runter. Hat jemand mitgezählt? Ich nicht. Über weitere Umwege (2 Runden Pool im "Lord Nelson" um genau zu sein) komme ich dann schlussendlich im Dartmouth Inn an, wo es Karaoke geben sollte. 

Aber das wäre ja zu schön gewesen: auch dafür bin ich zu spät. Der Karaoke Part ist bereits vorbei. Hier im Dartmouth Inn haben sich heute die Studenten versammelt, die Tanzfläche ist also in fester language school-Hand. Und gestern Abend lerne ich dann, was einige Männer aus dem mittleren Osten so über europäische Frauen denken (zumindest aus den Handlungen geschlossen), als ich mich plötzlich mit einem der Tunesier konfrontiert sehe. Beziehungsweise seiner Zunge in meinem Ohr. Betrunken und nett, aber bestimmt drängt er sich mir tanzend auf (und mich an die Wand) und erzählt mir dabei dass er ja schon die ganze Zeit an mir interessiert sei (wir haben in meinen 3 Monaten hier maximal 3 Sätze miteinander gewechselt). Und dass er sich bei anderen über mich erkundigt habe, und ich doch aber immer mit anderen Studenten zusammen und nie allein und greifbar gewesen sei. Und er ja immer versucht hätte meine Aufmerksamkeit zu erregen. Er suche doch eine Frau die mindestens die nächsten 7 Jahre mit ihm hier bleibt (er wird hier Öl-Ingenieur oder sowas studieren). Ob ich denn noch was trinken wollte bevor ich mit ihm eine Zigarette rauchen würde. Ich wollte nicht. So geht das eine Weile und als der Club dann endlich zumacht und ich mich in Sicherheit wähne geht es draußen sogar noch weiter: ob ich denn nicht mit ihm mitkommen wolle. Ich sollte doch bitte nicht schüchtern sein, das sei völlig in Ordnung. Ich sei zwar keine Tunesin, er könne mir nicht vorschreiben was ich tun solle (!) aber warum ich denn schon nach Hause wolle. Um es kurz zu machen #bla #bla #bla. Schlussendlich, ein paar deutliche Worte später, befinde ich mich allein und unverfolgt auf dem kurzen Heimweg auf die andere Seite der Brücke, über Tunesier sinnierend. Die letzte Handlung des Tages: eine email an Mauro mit einer Einladung zum Frühstück. Dann schlafe ich endlich erschöpft ein.

"Disclaimer": der Tunesier war höchst betrunken und die anderen Teilnehmer aus dem mittleren Osten waren ausnahmslos und zu jedem Zeitpunkt äußerst höflich, zuvorkommend und hilfsbereit zu mir und anderen Frauen / Männer / Tieren / Kindern ;).

Donnerstag, 3. Mai 2012

Day 89 - These last days

Endzeitstimmung in Totnes. Nicht im biblischen Sinne, versteht sich. "Meine" Italiener verlassen Totnes am Samstag oder Sonntag, eine Woche später dann ich. Am Freitag werden sie schon nicht mehr ausgehen, größtenteils, sodass heute der letzte Tag ist. Zur "Feier" des Tages laden sie ins Kingbridge Inn ein, heute Abend ab 10 Uhr. Morgen Abend gibt es eine kleine Zusammenkunft für Jan-Erik, einen Deutschen, der nach mir ankam und diese Woche auch schon wieder heimfliegt, der mit in "meiner" Schreinerei gearbeitet hat. 

Ich habe mich Anfang der Woche wieder gesünder gefühlt, war dann einen Tag lang auf Arbeit und bekam schon währenddessen Fieber und war am Ende des Tages kränker als je zuvor. Ich kann jetzt also offiziell sagen "meine Arbeit macht mich krank" ;). Demzufolge bleibe ich wohl auch eher zu Hause. So bleibt mir auch mehr Zeit, um über wichtige Dinge nachzudenken. Ich bin die ganze Reise ja nur als "Auszeit" angetreten. Ich brauchte eine schnelle Lösung aus meinem Alltag heraus um mich neu zu orientieren und zu finden, ohne im Lebenslauf ein zu großes "Loch" zu haben. Ist es zu früh für ein Resume? In dieser Woche hat mich meine Gastmutter plötzlich gefragt "du willst wieder nach hause, oder?". Und während ich das zunächst abgestritten habe... ja. ich will wieder nach Hause. Ich habe genug gesehen. Ich habe seit fast 9 Monaten kein eigenes Bett mehr (Bonn, Oma&Opa, England, Oma&Opa) und war nie wirklich allein. Ich vermisse es am Sonntag um 9 Uhr nur 50 Meter vor meiner Haustür frische Backwaren zu bekommen (Berlin) und es dann allein im Bett zu essen. Ich vermisse es Nachts um 2 in Laufweite Cola zu bekommen (Berlin) und dann den Rest der Nacht im Bett vor dem Fernseher auszutrinken. Ich vermisse es mich kurzfristig mit meiner Cousine oder besten Freundin verabreden zu können (Berlin). Ich vermisse die Museen, die unzähligen Cafés und die Einkaufszentren. Die wundervolle Anonymität. Strandbars, S-Bahnen, Frauen-Fitnesscenter und ich vermisse es "Einheimischer" zu sein. Ich hatte genügend "Beinahe-Unfälle" mit rasenden Autos hier in Totnes, und habe zu viele 1,80m breite Straßen gesehen. Doch nicht nur weiß ich dass ich weg will. Auch meiner generellen Lebenseinstellung hat das hier was gegeben. Aber das gehört in einen eigenen Blogeintrag. Für heute wars das. Ich wünsche einen guten Abend allerseits. :)

Montag, 23. April 2012

Day 78 - Freakin Freezing!

Ich erwache im Western Hotel mit brennendem Hals. Fieber hält sich noch in Grenzen, aber ich fühle mich gerädert. Doch von Nichts kommt Nichts, wir müssen weiter.

Frühstück in der Stadt ist in England so eine Sache (vor halb 11).. um halb 10 jedoch gibt es hier nichts. Also gehen wir erstmal zur Busstation um die Fahrtzeiten zu checken (die wir nur ungefähr wussten) und "stolchen" dann so herum.. bis wir ein kleines Deli finden, dass uns etwas Essbares kredenzt. Eine süße Pastry für Mauro und Lachs-Sandwiches für mich. Wir beide frieren unseren Weg dann zurück zur Bushaltestelle (das Frieren sollte das Motto des Tages werden) und nehmen den 300er, der quasi eine Rundfahrt um Cornwall macht. Wir wollen soviel sehen, aber das Wetter hält uns davon ab. Es ist einfach nicht möglich. Ich bin krank und friere und Mauro friert allein.Also beschränken wir uns auf Land´s End - den letzten Punkt vor Amerika quasi. Die Fahrt des 330ers ist es aber allemal wert. Wunderschönes Cornwall. Immer entlang der Küste. Kaum Orte, hauptsächlich "unendliche Weiten".

 Dann sind wir in Land´s End. Amerika sehen wir nicht, aber irgendwie dramatisch ist es trotzdem. Wir beschließen dann im dortigen Hotel etwas zu trinken. Während ich mich am Ausblick erfreue, zeichnet Mauro ununterbrochen die Gäste in seinen Skizzenblock. 2 Stunden bekommen wir so "rum". Ehrlich gesagt gibt es hier auch nicht viel Anderes zu sehen.. Die letzte Stunde vor dem nächsten Bus wechseln wir in einen Pub, wo es (was auch sonst?) Fish and Chips gibt.

Der Bus bringt uns dann zurück nach Penzance. Hier in der Nähe, auf der anderen Seite der Bucht gibt es Mount St. Michel, ein altes Schloss, dass wir vom Zug aus gesehen haben und unbedingt besichtigen wollen. Also nehmen wir von Penzance den nächsten Bus nach Marazion, von wo aus die Schiffe auf die (je nach Gezeit) Insel ablegen. Als wir ankommen sehen wir gerade wie das letzte Boot von der Insel zurück nach Marazion ankommt - klar, es ist 4 Uhr.. kurz gesagt, wir schaffen es nicht auf die Insel. Sollte ich nochmal hier sein, ist das Platz 1 auf der Liste! Also gehen wir in einer nahegelegene Gallerie (alle 3 Gehminuten findet man ja eine) und beschließen dann beim Warten auf den nächsten Bus, dass es wohl am Besten ist, zurück nach Totnes zu fahren - mit mir ist nichts anzufangen, ich will nur in mein Bett und die Fahrt zurück dauert ja auch eine Weile. Es dauert schlussendlich bis nachts um 10, bis wir in Totnes sind. Eine heiße Dusche und dann ab ins Bett... das war also meine Cornwall-Erfahrung. Ich würde es wieder machen, aber DANN BITTE OHNE WIND UND NIESELREGEN!!! 

Day 77 - Almost homeless

Während ich hier bin wollte ich doch noch etwas von England sehen und was liegt da (wortwörtlich) näher als Cornwall? Für das Wochenende war ich also mit Mauro verabredet, was immer ein Abenteuer verspricht.

Die Reise"planung" kam ebenfalls von ihm, was noch mehr Abenteuer verspricht.. der erste Stopp sollte Newquay sein. Also - zweieinhalb Stunden im Zug und Ausstieg an der letzten Station und wo sind wir? (1) in Penzance.. das war eigentlich erst später dran, die Rückfahrt nach Newquay würde allerdings nochmal 2 Stunden lang dauern und wir haben keine Lust mehr auf Fahren. Also trinken wir ersteinmal Kaffee bzw. essen Fish and Chips und machen uns dann auf den Weg zum Penlee House.
Entlang der Strandpromenade, vorbei an den kleinen Steintürmen, die ein Mann dort täglich baut, die Straße hoch erwartet uns ein viktorianisches Haus mit einem tollen kleinen Garten, durch den wir anschließend spazieren. Die aktuelle Ausstellung heißt "Another Cornwall" und zeigt also Cornwall aus alten, anderen Perspektiven. 

Dann geht es zurück zur Busstation und wir machen uns auf den Weg nach St. Ives. Für mich der wichtigste Programmpunkt und einzige Wunsch. Die Bilder, die ich vorher im Internet gesehen habe sind fantastisch und, auch wenn es anders dort aussieht, enttäuscht werden wir nicht.
Die Reise dorthin ist allein die Reise selbst wert und wir kommen an einer Bushaltestelle etwas weg vom Zentrum an. Immer den Menschen folgend (stets die beste Idee) gelangen wir über den Weg durch die High Street (das Zentrum) und mehrere Surfläden (St. Ives ist für Engländer ein Surfparadis und Mauro ist leidenschaftlicher Surfer..) in die Bay-Area und entlang dem Strand. Was wir hier finden sind tonnenweise "Organic-Ice-Cream"-Läden und gutaussehende Menschen. Wir wollen hier übernachten, also müssen wir noch ein Zimmer finden, was sich schwieriger zeigt, als gedacht. Das erste Zimmer kostet 75 Pfund, die nächsten 3 sind voll.. Da es Mauro´s Wunsch für St. Ives ist, die Außenstelle der Tate Gallery zu besuchen, hat das erstmal jedoch Vorrang, in England schließt ja Alles um 5.

Die aktuelle Ausstellung ist Simon Fujiwara gewidmet, der, in meinem Verständnis, so eine Art "Rundum-Künstler" ist: Video-Inszenierungen, Gemälde, eine Briefserie (alle geschrieben an "Liebes Mexiko"), Statuen.. der Mann macht Alles. Zu gern hätte ich eine der Stoffbeutel mit der Aufschrift "Tate-Gallerie" zum wortlosen Angeben in Deutschland gekauft - aber 13 Pfund ist mir das nicht wert. Danach geht es auf dem Weg ins Zentrum in und vorbei (heißt hier: Fensterschauen) an weiteren unzähligen Gallerien. Wenn St. Ives eines genug hat, dann sind es Gallerien. Generell Südwestengland muss man sagen, aber St. Ives sticht nochmal heraus. St. Ives hat dasselbe "Öko-feeling" wie Totnes, ist aber vielmals schöner. Ehrlich gesagt waren Mauro und ich schon nach 10 Minuten verliebt und bedauern uns selbst, dass wir in Totnes das Programm machen und nicht in St. Ives. Als Wegzehrung auf unserer Jagd nach einem Bett kaufen wir türkisches Fladenbrot, Hummus und Gemüsetörtchen in einem Bio-Shop, kurz bevor auch der dann schließt. Es ist sehr kalt. Unglaublich windig und wir sind beide nicht passend angezogen, werden also langsam ungeduldig. Auch das Backpackers Hostel ist vollkommen ausgebucht und wir beschließen zurück zum ersten Hotel zu gehen.. das allerdings hat das Zimmer mittlerweile vergeben. Als wir schlussendlich im Western Hotel ein Zimmer für 70 Pfund angeboten bekommen, schlagen wir zu.

Wie ich mittlerweile herausgefunden habe, ist es von 29 Hotels in St. Ives das zweitschlechteste, aber es ist ein Bett. Einen kaputten Wasserkocher, fehlende Fernbedienung, fehlendes Licht, (ein Glas Wein) fehlendes Handtuch ABER heiße Dusche später sind wir bereit für den Pub. Uns wurde gesagt, dass heute Livemusik ist und ein besonderer Abend, da einer der Musiker Geburtstag hat und alle gratulieren kommen. Wir bekommen die letzten beiden Plätze und erleben dann 2 Stunden Soundcheck während die Bar sich füllt. Keine Stehplätze mehr, dafür umgeben von betrunkenen Engländern.. wir flüchten. Es ist fast italienische Dinnerzeit (9 Uhr) und wir finden unseren Weg ins Seafood Restaurant, ein sehr modernes, tolles Restaurant auf der High Street mit frischem Fisch.. darauf haben wir uns den ganzen Tag schon gefreut und werden auch hier nicht enttäuscht. Frischer Fisch, einfache Zubereitung, sehr gesund (wir sind ja beide Gesundheitsfanatiker), tolle Optik und wir sind glücklich. Anschließend gehen wir zurück - schauen nochmal im Pub vorbei und gehen dann ins Bett. Frierend. Aber zu erschöpft um etwas dagegen zu tun: wir haben kein Telefon auf dem Zimmer und die Rezeption ist hier nicht besetzt.. wir müssten im Pyjama an der Bar vorbei um dann jemanden zu finden.. wir haben 3 Decken (Doppelbett und Doppelstockbett im Zimmer), ich schlafe im Doppelbett unter 2 Decken, Mauro schläft vollbekleidet im Doppelstockbett und wir frieren trotzdem. Wir frieren ja schon den ganzen Tag lang und fühlen uns als würden wir nie wieder warm werden. Mal abgesehen davon, dass die Pub-Party direkt unter uns und vor unserem Fenster stattfindet und wir einen unfassbaren Geräuschpegel haben. Weit offene Fenster hätten es nicht lauter erscheinen lassen...