Samstag, 11. Februar 2012

Day 6 - I´ve made contact

-1° C in England. Wie ist es in Deutschland? Kurz nach 9 wache ich auf - immerhin habe ich es geschafft, den Laptop gestern Nacht noch wegzuräumen. Halb 8 gestern Abend bekam ich die email: "wir treffen uns halb 9 vor der Schule", also trafen wir (meine Italiener und ich ;) ) uns dort. Den Rest des Abends sind wir tatsächlich mehr oder weniger umhergerannt (Straße rauf, Straße runter). Die erste Bar im Royal Seven Stars Hotel hatte nicht genügend Platz für uns, im Dartmouth Inn gab es Platz ohne Ende, aber dort begann man nach einem Cider wild umzuräumen und Türen aufzureißen, oben auf der High Street im Barrel House wollten sie 6 Quid Eintritt und das wollten wir dann nicht, also einigten wir uns schlussendlich auf das Bull Inn. Und worauf treffen wir da? Noch mehr Italiener natürlich... !
ABER - ich muss sagen - sie sprechen die meiste Zeit Englisch. Sehr anständig. Wir spielen Darts, haben noch ein oder zwei Cider (ein Cider kostet im Supermarkt übrigens 1,75 GBP.. also rund 2 € - Alkohol ist sauteuer hier) und sind, wie das so ist in einer Gruppe, sehr laut und von allen beobachtet (wegen der Akzente wohl).
Am Mittwoch Abend hatte ich im Bay Horse Inn Paolo kennengelernt, der groß verkündet hatte, er würde uns ein paar "locals" - ein paar englische Einwohner - vorstellen. Geglaubt haben wir ihm nicht aber wider erwarten kann er das tatsächlich. Mit denen im Schlepptau taucht er halb elf auf und als die Bar kurz vor elf die letzte Runde Drinks ausruft und weil die meisten Italiener meiner Gruppe schon gegangen sind, fragen sie mich ob ich nicht noch mit ins Dartmouth Inn kommen wolle. "Ins Dartmouth Inn? Da kommen wir doch her - da war nichts!" - "Keine Sorge". Das ist Alles an Antwort, dass ich bekomme. Also - Paolo, seine 2 Freunde, Mauro (einer meiner Italiener) und ich gehen noch ins Dartmouth Inn. Da bekomme ich dann zu sehen, was immer in den Nachrichten gezeigt wird, wenn es um Alkoholprobleme bei den Jugendlichen in England geht. Wir haben vorher schon mit Erstaunen beobachtet, dass Bekleidung für den unteren Teil des Körpers bei englischen weiblichen Teenagern extrem(st) unbeliebt ist. Aber hier (!), hier steht man (frau) definitiv auf den Discokugel-Look (hautenges Glitzerkleid) und man (frau) verhält sich, wie es die amerikanischen HipHop Videos regelmäßig vorgeben. Ich habe so etwas noch nicht live gesehen. Ganz ehrlich. Ich bin fasziniert. Ich kann nicht wegschauen wofür ich regelmäßig von meinen englischen Begleitern getadelt werde. Man schaut dort nicht hin. Man ignoriert es, soweit möglich. Da es unglaublich laut ist, unterhalte ich mich die meiste Zeit mit Joe / Joseph / Josef (bin mir nicht sicher, es war eben sehr laut), der hier in Totnes aktuell bei seinen Eltern wohnt um sein Masterstudium zu finanzieren, nebenbei aber mit seiner Funkband ab und zu durch Europa tourt. Er widerspricht allen Reiseführern und sagt "Du musst in den Süden gehen, nicht in den Südosten. Dort ist es viel schöner. Hast du ein Auto?" - "Nein.", antworte ich er. Also fügt er hinzu: "Das musst du sehen - Ich würde dich da sogar selbst hinbringen!". haHA! Er hat jetzt meinen facebook Kontakt und eventuell meldet er
sich ja und dann bekomme ich eine kleine Tour von einem "Original-Engländer" :).

Heute, am Samstag habe ich beschlossen, mir "frei" zu nehmen und tue gar nichts. Beim Einkauf habe ich meine neue Liebe entdeckt: Fox´s crinkles ginger. Ingwerkekse. Sehr gut. [Weiterhin möchte ich noch anmerken, dass es nicht stimmt, die Schokolade hier wäre furchtbar. Die einfache "Cadbury Dairy Milk" Milk Chocolate ist erstens fair trade und zweitens sehr sehr gut.] Die anderen treffen sich um fish and chips zu essen, ich probiere das eben ein andernmal aus.

PS: Warum der Laptop trotzdem mit ins Bett kam? - Nachdem gegen halb 1 gegangen bin und noch nicht ausreichend müde war, habe ich doch noch Fringe gesehen :).

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