Sonntag, 26. Februar 2012

Day 20 - Clubnight in Torquay

Seit einigen Tagen hatten wir überlegt, mal "was anderes" zu machen, als immer nur ins Bull Inn zu gehen. Wir entschieden uns für Torquay. Torquay ist die nächstgrößere Stadt und bietet auch Nachtclubs. Also haben wir uns mit 2 Saudis und einem Koreaner verabredet, die davon sprachen, dass "die anderen" nach Torquay fahren wollten. Verabredet waren wir um halb 9. Aber wie das so ist mit den Italienern, bekam ich ab kurz nach 8 emails, dass der eine "jetzt erst Abendessen geht", der andere "gerade erst aus dem Fitnessstudio gekommen ist" und eine andere brauchte einfach noch mehr Zeit. Also wurde das Ganze verschoben und ich verabredete mich für sofort mit Paolo auf einen drink. Hier in Totnes kommt aber alles anders als man denkt und als ich so am Royal Seven Stars Hotel ankomme, kommen dort innerhalb weniger Minuten schon einige der anderen "Teilnehmer" an. Als Paolo dann kommt, sind wir bereits zu fünft. Eine Stunde später kommen meine Italiener, von denen 2 dann schon wieder vergessen hatten, dass wir ja nach Torquay fahren wollten. An der Bushaltestelle trafen wir dann auf "die anderen", die sich erstaunlicherweise aus nochmal 7 Leuten zusammensetzten. Insgesamt waren wir also um die 15 Leute, die den letzten Bus nach Torquay nahmen. Dort angekommen gingen wir in den Club Venue - in dem die Frauen tatsächlich teilweise nur Slips trugen. Und ein Shirt. Wirklich erstaunlich. Die Frauen gruppierten sich in der Mitte der großen Tanzfläche, während die Herren außen herum im Halbdunkel standen und beobachteten. Leider war dieser Club relativ leer und die Cocktails waren nicht besonders also zogen wir um in den Club Mambo. Dieser war bis zum Brechen voll. Wir ergatterten trotzdem eine freie Stelle und blieben dort eine ganze Weile. Als wir gegen kurz nach 3 Uhr nochmal "umziehen" wollten, fanden wir leider nichts mehr und entschlossen uns, in 2 Taxis getrennt (15 Leute!) zurück nach Totnes zu fahren. Gegen 3 war ich im endlich im Bett.


Am nächsten Morgen war ich mit Mauro verabredet zu einem "walk". Wir trafen uns, wie immer, auf der Brücke und gingen den Fluss Dart entlang. Durch Zufall stießen wir auf die South Devon Railway Station, von wo aus alte Züge fahren. Hauptsächlich als Touristenattraktion (die fahren mit Kohle!) verlässt dort 4 mal am Tag einer dieser alten Züge den Bahnhof. Diese Züge waren wirklich beeindruckend. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, trafen wir auf dem Bahnsteig zusätzlich noch auf einen Mann, der eine Eule umhertrug. Eine lebende Eule. Wie er uns erzählte gehörte die in die Mini-Farm hinter dem Bahnsteig und er brachte sie gerade nach Hause. SIE war eine afrikanische Eule und seit 5 Jahren im Land und ließ sich anfassen. Auch von uns. Ihr "Herrchen" hatte keinerlei Probleme, sie sogar zu küssen, sie ließ das mit sich machen. 

Anschließend sah ich einen Berg, den ich spontan erklimmen wollte. Gesagt, getan - dieser Berg gehört zum Landgut von Dartington und nachdem wir dort oben waren und einen anderen Weg zurück nehmen wollten, liefen wir quer über die Felder und stiegen über Zäune. Mauro war zwar zu langsam für mein Lauftempo, aber es war ein toller Spaziergang.

Wieder zurück in Totnes hatte ich 50 Minuten lang Zeit um zu duschen, mich neu zu schminken und umzuziehen, meine Sachen zusammenzusuchen und etwas zu essen, denn wir wollten nach Newton Abbott ins Kino. Hier waren wir 6 Leute und wir sahen den Film The Best exotic marigold Hotel, den

ich hiermit sehr empfehlen möchte. Viele bekannte britische Schauspieler spielen dort mit. Es geht um 5 oder 6 Leute, Rentner, die etwas Neues wagen möchten oder noch etwas zu erledigen haben und sich für Indien entscheiden. Sie landen im Best Exotic Marigold Hotel und bekommen dort allerhand von Indien mit - auch die Charaktäre untereinander entwickeln ganz eigene Dynamiken. Der Film hat viel Witz (zumindest auf englisch) und macht wirklich Spaß.

Zurück aus Newton Abbot hatte ich das gleiche Prozedere wie zuvor - eine Stunde Zeit für frisch machen, für den Abend umziehen und neu schminken, Nägel lackieren und etwas zu essen und dann bin ich auch schon losgehetzt ins Bull Inn, unser Standartpub. Der schmeißt ja immer ab 12 die Leute raus, also haben wir versucht noch ins (eine Stunde länger geöffnete) Dartmouth Inn zu gehen - allerdings gab es da gerade einen Polizeieinsatz (irgendjemanden hatten die da rausgeholt und festgenommen) und so konnten wir da auch nicht mehr reinkommen. Alles in Allem bin ich heute jede Menge durch die Gegend gerannt, aber hatte einen wundervollen Tag!

Jetzt muss ich dringend schlafen,
bis morgen!

Keine Kommentare: